Prostatakrebs: Diese 5 Risikofaktoren müssen Sie kennen - FOCUS online

2022-10-26 13:44:14 By : Ms. vicky xu

Prostatakrebs ist der häufigste Krebs bei Männern. Über Risikofaktoren ist noch wenig bekannt, neuere Studien zeigen jedoch Überraschendes. Welchen Einfluss sexuell übertragbare Krankheiten haben, aber auch vermeintlich gesunde Lebensmittel und persönliche Angewohnheiten – und vermeidbar sind.

Diagnose Prostatakrebs – mehr als 65.000 Männer in Deutschland werden damit konfrontiert, keine andere Krebserkrankung tritt bei ihnen derart häufig auf. Trotzdem ist über die Entstehung und vor allem die vermeidbaren, also modifizierbaren Risikofaktoren des Männerkarzinoms wenig bekannt. Fest steht nur, dass Alter, Übergewicht und fleischlastige Ernährung die Entstehung begünstigen.

Auch die genetische Vorbelastung spielt eine Rolle. Wenn also Vater, Bruder oder Onkel bereits betroffen waren, steigt das eigene Risiko. Doch langsam identifizieren Wissenschaftler weitere Risikofaktoren, die – im Gegensatz zu Alter und Genetik – jeder selbst beeinflussen kann:

Männer, die schon mal sexuell übertragbare Infektionen (STI) hatten, sind besonders gefährdet, später ein Prostatakarzinom zu entwickeln, so eine italienische Studie . Die Forscher werteten in ihrer Metaanalyse 47 Studien aus, die sich mit STI und Prostatkarzinom befassten. Demnach erhöht eine Gonorrhö, umgangssprachlich Tripper, das Prostatarisiko um knapp 50 Prozent.

Auch Syphilis scheint einen gewissen Einfluss auf die Krebsentwicklung zu haben. Bei anderen STIs, wie HPV, gab es keine so eindeutigen Ergebnisse in Zusammenhang mit Prostatakarzinom. Doch die Forscher gehen davon aus, dass STIs allgemein das Prostatakrebsrisiko erhöhen.

Ursache für die fatale Folge – zuerst Geschlechtskrankheit, später Prostatakrebs – sind vermutlich die entzündlichen Prozesse in der Prostata, die bei einer STI auftreten können. Vor allem, wenn sich das Gewebe längerfristig oder immer wieder entzündet, steigt das Krebsrisiko. Manche Männer erkranken bekanntlich mehrmals in ihrem Leben an Tripper oder Syphilis.

Basierend auf diesen Ergebnissen könnten vermutlich sehr viele Fälle von Prostatakrebs verhindert werden, wenn die Prävention von STI verlässlich durchgeführt würde, Stichwort Safer Sex. So lässt sich die Ansteckung mit Gonorrhöo und Syphilis vermeiden und damit auch das eigene Risiko für Prostatakrebs senken.

Einschlaf- sowie Durchschlafstörungen beeinflussen die Gesundheit negativ, das ist Allgemeinwissen. Neu ist die Erkenntnis, dass mit Insomnie auch das Risiko für Prostatakrebs steigt, und zwar um 10 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse der Schlafgewohnheiten von mehr als 200.000 Männern mit einer Nachbeobachtungszeit von gut zehn Jahren.

Schlafprobleme lassen sich oft gut mit Selbstmanagement beeinflussen, wie Schlafhygiene, Entspannungsübungen, Verzicht auf stressige Filme am Abend sowie Handy- und Tabletnutzung im Schlafzimmer. Auch Alkohol ist nicht der gewünschte Schlafbringer wie viele denken, sondern verschlechtert die Schlafqualität nachweislich. Ein ganz einfaches Mittel, um das persönliche Prostatarisiko zu senken, zeigt die genannte Studie übrigens auch: Ein Nap am Nachmittag, also ein Nickerchen verringert das Risiko um rund neun Prozent.

Das über Jahrzehnt hinweg als Gesundheitstrank gepriesene Lebensmittel ist in größeren Mengen gar nicht so günstig. Das hat sich in mehreren Studien der letzten Jahre erwiesen. Dabei ist nicht nur vom riskanten Fettprofil die Rede, das sich etwa durch fettarme Produkte umgehen lässt. Milch und Milchprodukte können das Risiko für manche Krebsarten erhöhen, wie Brustkrebs, aber auch Prostatakrebs, wie eine aktuelle Untersuchung nahe legt .

Demnach steigt schon mit zwei Tassen Milch das Risiko für Prostatakrebs um 25 Prozent. Mehrere Stoffe in Milch und Milchprodukten könnten dafür verantwortlich sein. Darunter nicht das Kalzium, aber vermutlich etwa Geschlechtshormone. Denn unsere Milch stammt in der Regel von trächtigen Kühen und enthält damit auch Hormone. Viele Formen von Prostatakrebs reagieren auf Hormone. Auch der Wachstumsfaktor IGF-1, die Abkürzung steht für „Insulin-like growth factor“, könnte ebenfalls die Entstehung fördern. Diese Zusammenhänge sind vorhanden, aber nicht stark ausgeprägt, wie eine Metaanalyse nahe legt.

Der tägliche Genuss von Milch, Käse und Joghurt ist also keine Risikofaktor, so lange die Menge moderat bleibt.

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Beim Rauchen wird der Körper mit jeder Menge krebserregender Substanzen überflutet. In Kontakt kommen nicht nur Mund sowie obere und untere Atemwege mit Lunge, sondern auch indirekt Blase, aber auch Prostata. Allerdings gibt es widersprüchliche Studienergebnisse, ob Rauchen wirklich ein starker Risikofaktor für Proststakrebs ist oder nicht. Eine aktuelle Untersuchung beweist jedoch zum ersten Mal, wie gefährlich Rauchen für Männer mit Prostatakrebs ist: Erkrankte Raucher haben ein um 20 Prozent höheres Risiko, an dieser Krebserkrankung zu sterben als Nichtraucher.

Je länger und je mehr geraucht wurde, desto größer war die Sterberate. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang bei Krebspatienten, die nicht nur rauchten, sondern auch übergewichtig waren. Bei vielen Krebsarten sind Übergewicht und Adipositas deutliche Risikofaktoren. Denn Fettzellen produzieren Hormone wie Leptin, das Zellwachstum fördern kann, unterstützen unterschwellige, stumme Entzündungen, die Krebs begünstigen können.

Beide Risikofaktoren lassen sich mit etwas Eigeninitiative mindern – Rauchstopp und abnehmen.

Vor diesem Hintergrund ist wenig überraschend, das auch Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren gehört, die sich selbst beeinflussen lassen. Zu wenig körperliche Aktivität ist ein bekannter Risikofaktor für verschiedenen Krebsformen – nicht nur für Brust- und Darmkrebs, Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie Endometriumkarzinom, sondern auch für Prostatakrebs.

Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle. So beeinflusst Bewegungsmangel unter anderem die Hormonbildung und fördert stumme Entzündungen.

Regelmäßige, körperliche Bewegung könnte das Prostatakrebsrisiko um 10 bis 20 Prozent senken . Der Effekt ist umso größer, je intensiver Sport getrieben wird. Als Mindestmaß empfiehlt die WHO zweieinhalb Stunden pro Woche – im Hinblick auf Krebsprävention ist ein etwas mehr sicher besser. So schlagen andere Fachgesellschaften wie die American Cancer Society mindestens 60 Minuten pro Tag moderate oder 30 Minuten intensive Aktivität.

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Ein weitere Förderer ist Testosteron. Wer viel davon produziert, läuft auch Gefahr. Oder aber Personen, die das künstlich zuführen. Haben britische Forscher vor ein paar Jahren herausgefunden.

Freitag, 14.10.2022 | 08:22 | Verena Rosenberg  | 1 Antwort

Alkohol ist bekanntlich ein Zellgift, welches Fehler bei der Zellteilung fördert. Besonders das Risiko von Magen- und Darmkrebs steigt dadurch stark an. Daher würde es schon sehr verwundern, wenn der Harnstrang - zu dem die Prostata ja nun einmal direkten Zugang hat - nicht durch die krebsfördernden Abbauprodukte gefährdet wäre. Alte Männer haben ja früher immer behauptet sie brauchten ihren täglichen Wachholder um Wasser lassen zu können. Bleibt halt die Frage was zuerst da war. Die "notwendige Therapie" mit dem Wacholder schon am Morgen, oder der regelmäßige Wachholderkonsum in der oft jahrzehntelangen "Vorsorge vor den ersten Symptomen.

Es ging hier um UNBEKANNTE Faktoren! Dass sich Alkohol negativ auswirken kann, ist bekannt. Daher gehört der Alkohol auch nicht in den Artikel. So verstehe ich das jedenfalks!

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