Open Science ist ein Sammelbegriff für Initiativen, die akademische Forschung mittels digitaler Technologien zugänglicher, inklusiver und transparenter gestalten wollen. Am HIIG waren und sind wir von Beginn an Open Science verpflichtet - in unserer Forschung und unseren institutionellen Abläufen.
Unsere im Hause publizierten Journals und Blogs – Internet Policy Review, Elephant in the Lab und der Digital Society Blog – folgen den Prinzipien von Open Science. Als Grundsatz übernehmen wir als Institut die Kosten für frei zugängliche Publikationen. Innerhalb unseres Forschungsprogrammes „Wissen & Gesellschaft“ forschen wir an den Infrastrukturen hinter freier Zugänglichkeit, Open-Access-Geschäftsmodellen und der Integrität von Forschung.
Wenn wir „Open Science“ sagen, meinen wir auch „offen für die Gesellschaft“. Deswegen tauschen wir uns mit Stakeholdern aus der Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und den Medien aus. In zahlreichen Veranstaltungen und Formaten der Wissenschaftskommunikation präsentieren wir Forschungsergebnisse und treten in engen Austausch mit anderen AkteurInnen. Hier listen wir unsere derzeitigen Projekte und Open-Science-Formate.
Das HIIG erforscht die Entwicklung des Internets aus einer gesellschaftlichen Perspektive mit dem Ziel, die damit einhergehende Digitalisierung aller Lebensbereiche besser zu verstehen.
Open Science in der Forschung
Im Rahmen des Projekts DREAM wird eine App entwickelt, welche bei der Recherche von frei verfügbaren wissenschaftlichen Inhalten unterstützt und und dafür passende neue Inhalte vorschlägt.
Das Projekt untersucht neue Methoden für die Verwendung von Linked Data, um historische Quellen durch gemeinsame Referenzen mit einer digitalen Inhalten wie Text, Bildern, Medien, 3D-Objekten oder Online-Datenbanken zu verbinden. Dieser Ansatz minimiert die Eintrittsschwelle für Datennutzer, indem er keine Anforderungen an die Einhaltung bestimmter Metadatenschemata, Datenmodelle, Vokabulare oder technischer Implementierungen in Bezug auf die Daten stellt.
Im Projekt Opening Science untersuchen wir, wie sich Wissenschaft – und damit die Art und Weise, wie Wissenschaftler Wissen produzieren, speichern und publizieren – im Kontext der Digitalisierung verändert. Seit des Projektstarts im Jahr 2013, haben wir Untersuchungen zu kollaborativen Schreibtools, Reproduzierbarkeit, Open-Access-Infrastruktur, Blockchain in Science und Forschungsdatenaustausch durchgeführt, die in einschlägigen Zeitschriften und Outlets veröffentlicht wurden.
Wissen über unsere vernetzte Welt: Der Blog von Internetforschenden und digitalen Punks.
Internet Policy Review ist eine vom HIIG herausgegebene Open-Access-Zeitschrift zum Thema Internetregulierung.
Mutige Ideen und kritische Gedanken: In diesem Journal geht es um die Elefanten im Raum in der Wissenschaft.
MAKING SENSE OF THE DIGITAL SOCIETY
Akademische Redenreihe des HIIG und der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb u.a. mit Manuel Castells und Eva Illouz.
Eine Summer School mit dem Ziel, ForscherInnen das Thema Impact näher zu bringen, um die soziale Relevanz ihrer Forschung zu erhöhen.
Auf Anwortsuche in der digitalen Gesellschaft: Das monatliche Talkformat am HIIG.
Innovation und Wissenschaft haben in Deutschland einen hohen Stellenwert. Wirtschaft, private Wissenschaftsförderer und der Staat arbeiten bei der Förderung der beiden Bereiche eng zusammen. Gemeinsam haben sie ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Der Erfolg lässt sich auch in verschiedenen aktuellen internationalen Vergleichsstudien ablesen, in denen Deutschland einen der führenden Plätze einnimmt.
Degree theses and university classes in academic publishing are generally structured with bibliometric output in mind because that is the main driver of tenure and promotion. They rarely touch on the merits of societal impact. This monotheistic evaluation of academic pursuits means that few faculty members make time for public outreach.
Open Science is an umbrella term encompassing a multitude of assumptions about the future of knowledge. This chapter proposes five Open Science schools of thought: The infrastructure school (concerned with the technological architecture), the public school (concerned with the accessibility of knowledge creation), the measurement school (concerned with alternative impact measurement), the democratic school (concerned with access to knowledge) and the pragmatic school (concerned with collaborative research).
Das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft verpflichtet sich dem freien Zugang zu Wissen und ermutigt alle seine Mitarbeiter*innen, Assoziierten und Fellows, ihre Forschungsergebnisse (Publikationen; aber auch Forschungsdaten und Code) direkt offen zu publizieren oder nachträglich elektronisch zugänglich zu machen. Als unabhängiges Forschungsinstitut mit Projekten in öffentlicher oder privater Trägerschaft kommuniziert das HIIG seine Forschungsergebnisse in Wissenschaft und Gesellschaft; als Ort internationaler, europäischer und interdisziplinärer Forschung nimmt das HIIG seine Verantwortung zum Austausch ohne (Publikations-)Grenzen wahr. Vor diesem Hintergrund tritt das HIIG für Bibliodiversität ein, unterstützt Reformbestrebungen für das wissenschaftliche Publikations- wie Evaluationssystems und fördert inklusive, zielgruppengerechte Austauschformate (vgl. Jussieu Call ).
Die nachfolgenden Informationen sollen eine erste Orientierung bieten und praktisch bei der Konzeption und Finanzierung von Open-Access-Publikationen sowie Forschungsdaten unterstützen. Für Rückfragen steht der Open-Access-Officer des HIIG, Marcel Wrzesinski, jederzeit zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es in regelmäßigen Abständen Workshops zu Open Access und Open Science am HIIG.
Die Digitalisierung aller Lebensbereiche umfasst auch das wissenschaftliche Publikationssystem. Am HIIG werden die damit verbundenen Prozesse nicht nur erforscht, sondern die gewonnenen Einsichten offen mit der Gesellschaft kommuniziert. Wissenschaftliche Ergebnisse und Publikationen sollen nach fairen Prinzipien verfügbar gemacht werden. Für Forschung am HIIG heißt dies, dass sie sichtbar, zugänglich, übertragbar und nachnutzbar gestaltet sind. So wird das Institut seiner Verantwortung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gerecht.
Das HIIG unterstützt die “ Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen ” und tritt ein für ein Internet, das sich durch “Nachhaltigkeit, Interaktivität und Transparenz auszeichnet.” Dabei sind die Zugänglichkeit und Teilhabe an Forschung und ihren Ergebnissen Grundsatzthema sowohl am HIIG als auch im Network of Centers for Internet Research weltweit. Das Institut ermutigt alle seine Forscher*innen, ihre Forschung transparent zu gestalten, Sichtbarkeit herzustellen und die Ergebnisse frei zu publizieren.
Als forschungsstarkes Institut verfügt das HIIG über vier genuine, kostenfreie Open-Access-Formate zur Teilnahme am wissenschaftlichen Diskurs: Die Fachzeitschrift “ Internet Policy Review ” (Kontakt: Frédéric Dubois), die Blogs “ Elephant in the Lab ” (Kontakt: Dr. Benedikt Fecher) und “ Digital Societies ” (Kontakt: Tanja Zagel), sowie eine HIIG Discussion Paper Series (Kontakt: Dr. Jörg Pohle) ermöglichen Erstveröffentlichungen unterschiedlicher Länge und Genres. Für bereits Publiziertes hält das HIIG eine Liste mit einschlägigen Orten zur Archivierung (Repositorien) bereit.
Darüber hinaus unterstützt das HIIG auf Antrag Open-Access-Vorhaben durch die anteilige Übernahme etwaiger Publikationskosten (sog. Article/Book Processing Charges; APC/BPC). Konkrete Beratung und Schulungen bieten für den Bereich “Open Science” Dr. Benedikt Fecher und für Open-Access-Publikationen der OA-Officer Marcel Wrzesinski.
Open Access heißt nicht nur verfügbar, sondern auch auffindbar und sichtbar. Das HIIG unterstützt seine Forscher*innen bei der Öffentlichkeitsarbeit für ihre Publikationen, etwa durch Pressekontakte, die Vermittlung begleitender Blogbeiträge, Podcast-Sessions sowie rahmende Veranstaltungen im Institut. In allen Belangen hilft der “ HIIG Guide for PR-Science ” sowie die Wissenschaftskommunikation des HIIG (Tanja Zagel).
Open Access zu publizieren hat forschungspraktische und politische Gründe. Praktisch gesehen führt die freie Verfügbarkeit der eigenen Publikationen zu einer breiteren Rezeption ; und je weiter die eigenen Arbeiten rezipiert werden, desto größer ist der zu erwartende Impact. Allein deswegen empfiehlt es sich, die eigenen Publikationen zumindest anteilig in Open-Access-Zeitschriften und Buchreihen zu platzieren.
Gewichtiger scheinen jedoch die politischen Gründe, die in vielen Gründungsdokumenten (z.B. der Budapester Erklärung von 2002) der Open-Access-Bewegung dargelegt wurden: Wissenschaftliche Ergebnisse zur freien Nachnutzung zur Verfügung zu stellen, ist eine Selbstverpflichtung im Rahmen guter wissenschaftlicher Praxis; diese Nachnutzung für Leser*innen kostenlos zu gestalten, ist ein Gebot der Fairness. Beide Punkte gewinnen um so größere Bedeutung, da der elektronische Zugriff auf und die elektronische Verfügbarkeit von wissenschaftlicher Literatur der neue publizistische Standard ist.
Nein. Die inhaltliche Qualität von Publikationen hängt nicht von den Zugangsmodalitäten ihrer Veröffentlichung ab, sondern von komplexen Verfahren der Qualitätssicherung des jeweiligen disziplinären Zusammenhangs. Daneben gibt es im internationalen Diskurs um Anerkennung und Reputation verschiedene Möglichkeiten, den Einfluss einer Zeitschrift, einer Publikation oder von Autor*innen zu messen.
Sowohl im Falle der Qualitätssicherung als auch im wissenschaftspolitischen Anerkennungssystem eröffnen Open-Access-Publikationen Chancen und Möglichkeiten: Offene Formen wissenschaftlicher Begutachtung entstehen, Qualitätskriterien für Publikationen werden etwa im Kontext trans- bzw. interdisziplinärer Debatten neu gewichtet und alternative Messverfahren für die Reichweite einer Forschungsarbeit werden entwickelt.
Zugleich lassen sich auch im Umfeld der Open-Access-Transformation Fälle von publizistischen Fehlverhalten dokumentieren, etwa wenn Prozesse der Qualitätssicherung zugunsten kurzer Publikationslaufzeiten unterminiert oder die Veröffentlichung vorrangig an die Zahlung einer Publikationsgebühr geknüpft wird. Diese Methoden eines so genannten “predatory publishing” stellen die Ausnahme dar; die Seriosität eines Journals oder Verlages lässt sich anhand verschiedener Kriterien gut selbst überprüfen, Initiativen wie “Think. Check. Submit” unterstützen hierbei.
Think. Check. Submit. from Think. Check. Submit. on Vimeo.
Grundsätzlich unterscheidet man bei Open Access zwischen der unmittelbar freien Publikation von wissenschaftlicher Literatur (Goldener Weg) und der nachträglichen Verfügbarmachung von bereits publizierter wissenschaftlicher Literatur (Grüner Weg). Neu ist bei diesen Formen des Publizierens, dass bei OA Gold die Publikationskosten nicht mehr von Leser*innen getragen werden; der “grüne Weg” wiederum ermöglicht es, Forschungsmanuskripte (Preprints) vorab zu veröffentlichen bzw. wissenschaftliche Literatur nach bestimmten Fristen (Embargos) verfügbar zu machen.
Open Access und elektronisches Publizieren stellen auch die Frage nach neuen Formen der Veröffentlichung von Forschungsergebnissen sowie der allgemeinen Zugänglichkeit. Das HIIG unterstützt publizistische Entwicklungen hin zu Bibliodiversität, etwa durch seine wissenschaftlichen Transferformate (Digitaler Salon), hybriden Publikationsorte (elephant in the lab) und Open-Access-Journals mit hohen Ansprüchen an barrierearme Gestaltung (Internet Policy Review). Publikationen am HIIG stehen damit nicht nur für hohe wissenschaftliche Qualität, sondern innovative Zugänglichkeit mit einem inklusiven Charakter.
Neben ‘echtem’ Open Access verbreiten Forschende ihre Texte auch auf kommerziellen Publikationsplattformen, etwa ResearchGate, Academia.edu. Diese Plattformen tragen zwar zur Weiterverbreitung wissenschaftlicher Inhalte bei, sind jedoch aufgrund unvollständiger Metadaten und intransparente Kriterien der Qualitätssicherung bzw. Langzeitarchivierung (z.B. fehlende DOI) nur bedingt zu empfehlen.
Open-Access-Publikationen zeichnen sich durch transparente Lizenzregelungen zur Nachnutzung aus. Die Nutzungsrechte können von den Autor*innen offen gestaltet werden und ermöglichen nicht nur den kostenfreien Zugriff, sondern die Verbreitung der jeweiligen Forschungsergebnisse im Sinne eines Allgemeinguts. Es gibt unterschiedliche Lizenzmodelle; weit verbreitet und anerkannt sind Creative Commons .
Das Creative Commons Lizenzmodell bietet unterschiedliche, modulare Lizenztypen und ermöglicht es den Autor*innen, die Nutzungsrechte passgenau festzulegen. Von der einfachen Namensnennung (CC BY) bis hin zur starken Einschränkung der Bearbeitung und Nutzungskontexte (CC BY-NC-ND) lässt sich über die Lizenztypen der Umgang mit Publikationen und Daten transparent, international und allgemeinverständlich regeln.
Die einzelnen Lizenztypen sind dabei unterschiedlich offen und nicht immer geeignet, weitreichende Definitionen von “echtem Open Access” (wie etwa in der Berliner Erklärung zu Open Access ) zu erfüllen. Der Ausschluss einer kommerziellen Nutzung (NC) oder veränderten Weitergabe (ND) erscheint aus Autor*innensicht zunächst sinnvoll, macht die Publikationen und Daten aber u.U. schlechter auffindbar oder für die Lehre weniger nutzbar.
Bei Forschungsdaten ist zu beachten, dass einfache Nachnutzungregelungen (etwa durch Creative-Commons-Lizenzmodelle) auch vor dem Hintergrund datenbankrechtlicher Aspekte betrachtet werden müssen. Hierfür sollten etwa zunächst die Rechte am geistigen Eigentum etabliert werden, was sich in vielen Fällen nicht auf die Daten selbst, sondern lediglich auf die schöpferischen Teile bzw. Strukturierungen der Daten bezieht. Zu diesen rechtlichen Aspekten empfiehlt sich ein Blick in die Sektion des institutionsübergreifenden Infoportals zu Forschungsdaten . Speziell zur immer bedeutenderen Frage der automatisierten Auswertung größerer Datenmengen (Text- und Data-Mining) gibt es gesonderte Regelungen, die im Urheberrecht (§ 60d) eigens abgebildet sind.
Das HIIG unterstützt vor diesem Hintergrund Initiativen zur Förderung von “Free Cultural Works” und regt seine Forscher*innen zu “echtem” Open Access an: Namensnennung (CC BY) und Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-SA) sollten die einzigen Nutzungseinschränkungen sein.
Die Open-Access-Community ist gut organisiert und vernetzt. Eine kuratierte Übersicht von ‘echten’ Open-Access-Journals bietet das Directory of Open Access Journals , mit Filteroptionen nach Themen, Lizenzen und Verlagen. Eine vergleichbare Auflistung für Open-Access-Bücher bietet das Directory of Open Access Books ; hier sind die Einzeltitel verzeichnet. Darüber hinaus haben sich eine große Zahl von Open-Access-Verlagen in der Open Access Scholarly Publishers Association zusammengeschlossen -- hierzu gehört auch das HIIG bzw. das Open-Access-Journal “ Internet Policy Review ”. Eine erweiterte und kommentierte Zusammenstellung findet sich zudem im Open Access Directory .
Open Access ist der neue Standard wissenschaftlichen Publizierens. Damit gehören Optionen zu Open Access in alle Verlagsverträge, die Möglichkeit zu freier Erstveröffentlichung (Gold) und Selbstarchivierung (Grün) sollte stets mit bedacht werden.
Soll die Publikation direkt frei verfügbar gemacht werden (OA Gold), ist die vom Verlag erhobene Publikationsgebühr (APC bei Artikel; BPC bei Büchern) auf Verhältnismäßigkeit zu prüfen ; es sollte zudem vermieden werden, in Journals zu publizieren, die Artikelgebühren erheben und zusätzlich Subskriptionsgebühren für den Zugriff auf die Zeitschrift verlangen (der Fall bei “Hybrid Journals”; sog. “double dipping”). Höhe und Art der Publikationsgebühren sind nämlich entscheidend, um eine Rückerstattung aus Publikationsfond oder eine Abrechnung über Projektbudgets zu ermöglichen.
Open-Access-Publikationen kosten Geld, denn Verlags- und Redaktionsarbeit müssen entlohnt werden . Manche Zeitschriften und Verlage erheben daher Publikationsgebühren von den Autor*innen, sogenannte “Article Processing Charges (APC)” bzw. “Book Processing Charges (BPC)”. Eine vergleichende Übersicht zur durchschnittlichen Höhe dieser Gebühren bei unterschiedlichen Institutionen gibt hierüber genauer Aufschluss.
Es gibt unterschiedliche Wege, diese Publikationsgebühren gegenzufinanzieren. Zunächst stellen viele Forschungsförderer Publikations- und Open-Access-Pauschalen explizit zur Verfügung, d.h. sie übernehmen Artikel- und Buchgebühren bis zu einer bestimmten Grenze und unter bestimmten Bedingungen (z.B. die Koppelung an ein bereits von dem Förderer unterstütztes Projekt). Es empfiehlt sich etwaige Publikationskosten bereits in der Antragsphase zu berücksichtigen und entsprechend zu budgetieren.
Daneben gibt es an vielen Hochschulen und Hochschulbibliotheken Publikationsfonds ( zur Übersicht ), aus denen für die eigenen Forscher*innen auf Antrag und bis zu einer Kappungsgrenze Publikationsgebühren (meist nur Article Processing Charges) erstattet werden können. Auch das HIIG verfügt über einen eigenen kleinen Publikationsfonds, aus dem auf Antrag und unter bestimmten Bedingungen Open-Access-Publikationen gefördert werden können (Kontakt: Jennifer Wollniok).
Für Verbundprojekte und Co-Autorschaften lassen sich keine allgemeinen Aussagen zur Finanzierung machen: Forschungsförderer haben oft unterschiedliche Vorgaben zum Modus und zur Quote von Open-Access-Publikationen aus den jeweiligen Projekten; zudem hängt eine Förderung und Finanzierung bei Co-Autorschaften oft von der institutionellen Zugehörigkeit der Korrespondenzautor*innen ab. Der Open-Access-Officer des HIIG berät hierzu gerne im Einzelfall (marcel.wrzesinski@hiig.de).
Der grüne Weg von Open Access baut auf (Selbst-)Archivierung von bereits publiziertem Material. Dokumente und Daten können in entsprechenden Repositorien abgelegt werden, die entweder für bestimmte Institutionen oder disziplinäre Zusammenhänge zuständig sind; Repositorien legen die Dokumente/Daten strukturiert ab und indexieren sie einschlägig. Für die Auswahl vertrauenswürdiger Open-Access-Repositorien empfiehlt sich die Recherche im Directory of Open Access Repositories oder im Registry of Open Access Repositories .
Für die Ablage in Repositorien müssen die Dokumente/Daten in der Regel durch Informationen zu den Dokumenten/Daten (Metadaten) ergänzt werden. Das HIIG empfiehlt seinen Forscher*innen hierzu bestimmte Standards, mit denen sich Auffindbarkeit der Dokumente/Daten generell verbessern lässt.
Auch wenn ein höherer Impact von OA Publikationen kritisch diskutiert wird, ermöglichen ein freier und offener Zugang zu Publikationen deren weitere Verbreitung und damit tendenziell breitere Rezeption. Open Access Publizieren unter Nutzung möglichst freier Lizenzen ist somit ein erster Schritt, um für die eigene Forschung ein größeres Publikum zu erreichen. Daneben lohnt es sich, die eigenen Publikationen sorgfältig mit vollständigen Begleitinformationen (Metadaten) auszustatten: hierfür empfehlen sich Initiativen, die Publikation und Autor*in im Internet eindeutig identifizieren ( Digital Object Identifier für Dokumente; Author Identifier für Personen).
Der Bereich Wissenschaftskommunikation am HIIG (Tanja Zagel) unterstützt zusätzlich bei der Erhöhung der Sichtbarkeit der Publikationen. Es ist sinnvoll, schon früh im Publikationsprozess einen klugen Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Öffentlichkeit mitzudenken bzw. hierzu Rat einzuholen. Zudem sollten alle Publikationen in der HIIG-Datenbank vollständig ‘getrackt’ werden, also mit kompletter Literaturangabe und aussagekräftigen Abstract; zu überlegen ist auch, zentrale Ergebnisse der Publikation in gekürzter Fassung auf dem Digital Society Blog des HIIG zu veröffentlichen.
Forschung offen und transparent zu gestalten, bezieht sich nicht nur auf die Verfügbarkeit der Ergebnisse als Open-Access-Publikation, sondern ebenso auf den Zugang zu den verwendeten bzw. erhobenen Forschungsdaten. Ähnlich wie im Falle der Zweitveröffentlichung stehen hierfür Repositorien zur Verfügung, die Forschungsdaten strukturiert und nachnutzbar ablegen. In besonderer Weise sind hier Fragen des Datenschutzes bzw. Persönlichkeitsrechtes zu berücksichtigen, fernab der weiterhin geltenden Vorgaben des (Datenbank-)Urheberrechts. Auch gibt es oft spezifische Anforderungen an Struktur, Format und Begleitdaten, die zu den eigentlichen Forschungsdaten gehören. Hierzu empfiehlt es sich die Ansprechpersonen der Forschungsdatenrepositorien direkt zu kontaktieren, etwaige Datenmanagementpläne (z.B. für Horizon 2020 Projekte) seitens der Repositorien bzw. Forschungsförderer früh zu berücksichtigen sowie die Verfügbarkeitsdauer der Forschungsdaten mit den Projektbeteiligten rechtssicher abzuklären. Viele Repositorien arbeiten zudem mit Schnittstellen und Tools, die Ablage vereinfachen.
Besonders Forschende in Qualifikationsphasen möchten oder müssen in ausgewiesenen Fachzeitschriften publizieren. Die Reputation einer Fachzeitschrift wird dabei häufig am Impact und der Zitierhäufigkeit gemessen: Zeitschriften mit großer Reichweite werden als wichtig eingestuft. Und auch wenn im Open-Access-Diskurs dies z.T. kritisiert wird, sind viele Open-Access-Journals mit Blick auf diese bibliometrischen Kriterien gut aufgestellt. Eine allgemeine Datenbank oder verbindliche Kriterien gibt es hierzu nicht. Allerdings lässt sich beispielsweise im Scimago Journal Ranking nach Open Access Journals filtern und dem SJR bzw. H-Index sortieren; das Directory of Open Access Journals gibt zudem Auskunft darüber, ob und wie Open-Access-konform die jeweils favorisierte Zeitschrift ist. Grundsätzlich gilt: Open-Access-Zeitschriften stehen Subskriptionszeitschriften nicht qualitativ nach.
Die meisten, vor allem öffentlichen Forschungsförderer haben die Relevanz von Open-Access-Publikationen erkannt und entsprechende Soll- bzw. Muss-Bestimmungen in ihre Fördervorgaben implementiert. Wichtige öffentliche Forschungsförderer in Deutschland wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Bundesministerium für Bildung und Forschung haben keine Pflicht zum Open-Access-Publizieren, wohl aber eine deutliche Aufforderung, projektbezogene Forschungsergebnisse im Open Access zu veröffentlichen. Sowohl DFG, als auch BMBF bieten Projektpauschalen an, um Open-Access-Publikationen zu finanzieren. Darüber hinaus betonen sowohl das European Research Council als auch die Europäische Kommission (im Kontext von Horizon 2020) die Wichtigkeit, Publikationen und Forschungsdaten im Open Access zugänglich zu machen.
Im weiteren, internationalen Zusammenhang haben sich übergreifende Initiativen gebildet, die für die Forschungsförderung als zentrale Stakeholder zeitgemäße Strategien zur Open-Access-Transformation erarbeiten. Beispielhaft zu nennen wäre hier die cOAlition S und deren Leitlinien: im so genannten Plan S werden 10 Prinzipien dargelegt, die durch ausführliche Implementationsrichtlinien ergänzt werden. Diese Prinzipien machen etwa freie Lizenzen, faire Publikationsgebühren und eine hundertprozentige Open-Access-Publikationsquote für teilnehmenden Einrichtungen verpflichtend.
Neben der Ablage von OA-Artikeln und -Büchern, gehört zur guten wissenschaftlichen Praxis die Verfügbarmachung der verwendeten Forschungsdaten. Ein hohes Maß an Transparenz garantiert hier nicht nur die Reproduzierbarkeit der Forschungsergebnisse, sondern bürgt für die Qualität zukünftiger Ergebnisse und Daten, wie die wichtigsten deutschen Wissenschaftseinrichtungen in ihrem Grundsatzpapier von 2010 betonen. Entsprechend hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft umfangreiche Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten für Antragstellende formuliert; auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung betont die Notwendigkeit eines zentralen Forschungsdatenmanagements und fördert die Entwicklung einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur .
Das HIIG empfiehlt allen seinen Mitarbeiter*innen, Assoziierten und Fellows, ihre Forschungsdaten zur Nachnutzung zugänglich zu machen. Hierzu kooperiert das HIIG mit SowiDataNet | datorium , dem Forschungsdatenrepositorium von GESIS - Leibniz Institut für Sozialwissenschaften. Schon bei der Projektbeantragung sollten die Vorgaben der nationalen wie internationalen Forschungsförderer zum Forschungsdatenmanagement berücksichtigt werden, einen guten Überblick hierzu bietet die Informationsplattform Forschungsdaten . Bei projektbezogenen Anliegen geben die Verantwortlichen für Forschungsdaten am HIIG (Kai Gärtner, Jörg Pohle, Marcel Wrzesinski) gerne weiter Auskunft.
Die Open-Access-Community ist gut organisiert und vernetzt. Eine kuratierte Übersicht von echten Open-Access-Journals bietet das Directory of Open Access Journals , mit Filteroptionen nach Themen, Lizenzen und Verlagen. Eine vergleichbare Auflistung für Open-Access-Bücher bietet das Directory of Open Access Books , hier sind die Einzeltitel verzeichnet. Darüber hinaus haben sich eine große Zahl von Open-Access-Verlagen in der Open Access Scholarly Publishers Association zusammengeschlossen -- hierzu gehört auch das HIIG bzw. das Open-Access-Journal “Internet Policy Review”. Eine erweiterte und kommentierte Zusammenstellung findet sich zudem im Open Access Directory .
Aus Projektsicht ist es sinnvoll, schon bei der Beantragung eine Publikationspauschale des Drittmittelgebers zu integrieren. Fast alle großen Forschungsförderer bieten diese Möglichkeit und übernehmen beispielsweise Publikationsgebühren, wenngleich oft mit Kappungsgrenze und unter bestimmten Bedingungen (kein “ hybrid open access journals ” bzw. “double dipping”).
Daneben gibt es an vielen Hochschulen und Hochschulbibliotheken Publikationsfonds ( zur Übersicht ), aus denen für die eigenen Forscher*innen auf Antrag und bis zu einer Kappungsgrenze Publikationsgebühren (meist nur Article Processing Charges) erstattet werden können. Auch das HIIG verfügt über einen eigenen kleinen Publikationsfonds, aus dem auf Antrag und unter bestimmten Bedingungen Open-Access-Publikationen gefördert werden können (Kontakt: Jennifer Wollniok).
FAQs zu Open Access der DFG https://www.dfg.de/foerderung/faq/open_access_faq/index.html
Open-Access-Strategie des BMBF https://www.bmbf.de/upload_filestore/pub/Open_Access_in_Deutschland.pdf
Allgemeine Informationen des deutschsprachigen Informationsportals zu Open Access https://open-access.net/informationen-fuer-verschiedene-zielgruppen
Informationsseite des HIIG zum Thema Open Science https://www.hiig.de/open-science/
Infoseite des Internet Policy Review zu Open access https://policyreview.info/openaccess
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